Wow – wir haben es doch noch geschafft und waren heute in Jatiluwih. Nachdem gestern und vorgestern der Regengott etwas ungnädig war und wir keine großen Touren unternehmen konnten, waren die Wetterprognosen für heute OK und wir wieder mit dem Moped auf dem Weg.
Wir hatten uns zwar mit ausgedruckten Google-Maps-Karten gut vorbereitet, haben für die knapp 45 km aber doch wieder 2 Stunden pro Weg gebraucht. Da nichts ausgeschildert ist, müssen wir oft halten und finden den Weg über ausgebeulte Nebenstrassen, die wir mit 10km/h lebendig überstehen. Unterwegs bleibt mir noch das Herz stehen. Nachdem wir bisher nie Polizei gesehen haben, kommen wir in eine große Kontrolle. Nicht nur, das ich keinen internationalen Führerschein, geschweige denn ein balinesisches Papier habe, eigentlich darf ich Motorroller mit 125ccm auch gar nicht fahren … Die Polizisten sind aber alle seeehr entspannt & freundlich, geben uns die Hand, fragen nach unseren Namen, Herkunft und Ziel und können mit meiner Chipkarte Führerschein schlicht gar nichts anfangen, ich zeige unaufgeregt auf das Mopedzeichen und dann reicht es, dass die Karte noch gültig ist.
Jatiluwih ist nicht ganz so atemberaubend, wie wir uns das vorgestellt haben, aber die Reisterrassen sind mehr als bezaubernd. Seit 1000 Jahren funktionieren die Bewässerungsgemeinschaften und wie viel (Hand)Arbeit in den kleinteiligen Feldern steckt, wagen wir nicht zu erahnen.
Auf dem Rückweg sehen wir eine der vielen Prozessionen, irgendein Feiertag ist immer, uns ist das rituelle Leben hier sehr sympatisch, es hat etwas unaufgeregtes, natürliches, wir ernten ein verschmitztes Lachen, als wir interessiert dazukommen. Als wir gestern zwei der Opferkörbe kaufen (wunderschön aus Palmwedel geflochten), werden wir gleich in den Hinterhof geführt. Hinter der pulsierenden Straße gibt es Gärten und kleine Tempel und wir müssen mächtig handeln, um die Körbe erstehen zu dürfen (am Anfang soll ein Korb 1 Million kosten …. wir kaufen dann zwei für 700.000 und damit hat die Verkäuferin wahrscheinlich wieder das Geschäft des Tages abgeschlossen …)
Regentage haben auch ihre guten Seiten. Wir sind bisher noch gar nicht dazu gekommen, unsere Ziele in Australien kennenzulernen. Jetzt haben wir also auch Zeit für Organisatorisches. Neben dem Rückflug nach Hause (25.4. 19:25 Uhr von Seattle), machen wir auch einen Plan für die Zeit nach Melbourne. Wir wollen einen VAN ausleihen (falls mein Führerschein da anerkannt wird, fahren darf ich ja alles, sogar 40-Tonner, nur halt kein richtiges Motorrad 😉 ) und von Melbourne bis Adelaide fahren … Danach dann nach Perth fliegen, nochmal einen VAN ausborgen und die Westküste hochfahren …. vielleicht sogar bis Darwin …. dann mit dem Zug durchs Outback zurück nach Adelaide … Flieger nach Sydney und dann Anfang April nach Hawaii 🙂 Hammer!
27.1.2016