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41. Tag aufgetaucht

3.1.   –  5.1.
Ich werde überpünktlich abgeholt und wir rauschen nach Norden zum Pier, das Schiff liegt verlockend im Abendlicht, Zeitreise, Teakholz-Schiff mit Piratenflagge, es fehlt nur Jack Sparrow

An Board: 7 französisch sprechende Menschen (2 aus der Schweiz), 4 AmerikanerInnen, 1 Italienerin und ich, das ist immer dann (für mich) schade, wenn französisch gesprochen wird, aber zum Dinner einigen sich alle auf englisch für die große Runde.

Wir schippern in Richtung Ko Similan, knapp 4 Stunden werden wir unterwegs sein, ganz entspannt, ganz leise, Segel werden leider nicht gesetzt, viel zu wenig Wind und Personal. Ich mache es mir im vorderen Bereich bequem, die Kabinen sind zu klein, ich schlafe lieber an Deck, außerdem muss ich mit Jerome aus Frankreich meine Kabine teilen, ich hatte auf Einzelzimmer spekuliert, ohne den Aufpreis zahlen zu wollen.

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Gestern 4 Tauchgänge, wow – ich bin einfach sprachlos glücklich, so viel Schönheit, schon an Board der Blick auf die Inseln (Ko Similan besteht aus 9 kleinen Inseln),  Steinformationen wie im Märchen, als ob die Riesen verwandelt wären, die eben noch durch die Wälder stapften.

Tauchgang 1 um 8:00 Uhr, etwas Obst im Vorfeld, gefrühstückt wird später, wie immer nach einem Jahr Tauchpause brauche ich Zeit, den ganzen Technikkram zu bewältigen, meine Brille läuft voll Wasser und es dauert bis Tauchgang 4 bis ich alles ohne Nachzudenken auf die Reihe bekomme.

Dafür ist die Unterwasserwelt umso spektakulärer, Jerome und ich haben Megan aus England als Instruktor, ihr Motto: no troubles – just bubbles 🙂 und so sind wir sehr entspannt in Tiefen zwischen 18 – 30 Metern unterwegs. Wir sehen: Schildkröten, Papageienfische, Stingrays, riesige Moränen, wunderschönen Schnecken, Anemonenfische (findet Nemo), Clown und Titan Triggerfish, Lionfish, Cuttlefish, Banded Sea Shake, Trumpetfish, Barrakudas, Pinnacle Sea Cucumber (das ist wie in Alien Teil lII) und und und … natürlich bunte Korallen.

Die Unterwasserarchitektur ist großartig, die Riesensteine ziehen sich 40 Meter in die Tiefe, voll mit Fisch aller Art, die Sicht beträgt 20-40 Meter, das Wasser ruhig und klar. Tauchgang 4 ist ein Nachttauchgang mit Taschenlampe …. mehr Aktion, weil jetzt auch die Nichtvegetarier unter den Fischen mehr zu ihrem Recht kommen wollen. Eine Riesenmoräne ist aus ihrem Loch gekrabbelt und schlängelt sich 2,4 Meter lang an uns vorbei

In den ersten Tauchgängen (3.1.) sind leider auch jede Menge anderer Taucher unterwegs, das nervt natürlich etwas und so genieße ich es um so mehr, heute (4.1.) die ersten beiden Tauchgänge mit Megan allein machen zu dürfen, Jerome ist ein kleiner Morgenmuffel, gut für mich, andere Leute bezahlen dafür, allein mit dem Guide unterwegs zu sein, ich hab das gratis und Megan ist wirklich sehr nett! Sie kommt aus Nottingham, ist gelernte Krankenschwester, auf meine Frage ob sie was vermisst, kommt wie aus der Pistole: Nichts … einzig die Visabestimmungen Thailands kosten (Nerven & Geld), sie muss alle 90 Tage kurz aus dem Land ausreisen, um dann wieder einzureisen und ein neues Visa für 90 Tage zu bekommen.

Also heute morgen alleine unterwegs, keine anderen Taucher und das waren mal wieder die neuen Nummer 1 meiner Tauchgänge, viel Strömung, aber sehr klare Sicht und tausende wundervolle Fische, Megan hat ein paar Bilder geschossen! Ich bin mit Nitrox unterwegs, der Sauerstoffgehalt ist bis auf 32% angereichert, das erspart Dekompressionszeiten, man kann länger tauchen und wird nicht so schnell müde. Wir tauchen Kanäle entlang, ich hab immer Angst irgendwas kaputt zu machen, klappt aber ganz gut. Irgendein seltener Wurm, den wir sehen ist angeblich Höhepunkt, mir gefallen ja die Clown Triggerfische am besten, die sehen aus, als ob sie die ganze Zeit grinsen.

Tauchen ist nicht alles an Bord des „Diva Andaman“, wir werden mit feinster thailändischer Küche verwöhnt, Seafood in Kokosnussmilch serviert in der Kokosnuss, als Vorspeise gab es Salat (mit Shrimps), als Dessert Eis mit Passionsfrucht. Wir sitzen gemeinsam auf dem Oberdeck, das Schiff schaukelt sanft in die Nacht. Wir reden über den IS und die Flüchtlinge in Deutschland (jeden interessiert, wie wir damit umgehen), aber irgendwann sagt jemand: „Wir haben Urlaub, lasst uns über etwas schönes sprechen“) und so klingt der Abend aus, die Franzosen wieder unter sich und ich bereite mir mein Bett auf dem Oberdeck. So richtig gut schlafen kann ich nicht, aber es ist gut, in die Nacht zu träumen und Sternle zu gucken (die Milchstraße zeigt sich hier nicht ??)

Für heute sind das meine letzten Tauchgänge, ich verzichte auf 3 und 4 und werde den Nachmittag mit dem Kajak an den Strand fahren und da ein wenig Schnorcheln gehen. Sorry, Leute, das Ihr neidisch seid 🙂

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Heute ist schöner!

6.1. Die Antwort des Octopus

Wir fahren nach dem Tauchgang Nr. 1 weiter nach Ko Bon, auch eine der Similan-Inseln, aber etwas weiter nördlich. Am Morgen und am Abend vorher bin ich am Strand, the Beach, so muss das Paradies aussehen, was im gleichnamigen Film gesucht, gefunden und natürlich verloren wird. Feinster weißer Strand, gesäumt von Palmen, eingebettet in die märchenhaften Steinriesen, glasklares Wasser, anbetungswürdiges Licht. Ich laufe zum Aussichtspunkt hoch und fülle die Speicherkarte meiner Kamera.

Zum Abend gibt es thailändisch angehauchte Pasta, als Vorspeise Salat mit Rindfleisch und Spargel, als Nachspeise Eis aus grünem Tee und gebackene Banane. Wenn Kerstin mit an Bord wäre, soll das hier bitte nicht mehr aufhören 🙂

Aber warum geht es hier um die Antwort des Octopus? Tauchgang 2: schon über Funk hören wir von anderen Tauchbooten, das Manta Rays gesichtet wurden, alle sind ganz aufgeregt und entsprechend schnell sind Briefing und Tauchvorbereitung abgeschlossen und wir im Wasser. Wir tauchen wie immer entspannt hinab auf 20 Meter, eine sehr reiche Fischwelt, traumhaft, mir fallen keine Adjektive mehr ein. Wir finden einen Octopus frei schwimmend, Megan zückt die Kamera und da wird von den Tauchguides an die Tankflasche geklopft, hört hört – Mantas gesichtet. Sofort ist alles, vor allem der Octopus völlige Nebensache – die Taucher drehen ab – wo sind die Mantas? Und da fliegen sie auch schon ein, majestätisch über uns, erst einer, dann ein zweiter, insgesamt sind wohl drei unterwegs, sanfte Drehung nach links, Looping über uns, wow – habe ich noch nicht gesehen. 10 Taucher schweben andächtig im Kreis, was die Mantas wohl bei diesem Anblick denken werden?

Auch an Bord ist es das Hauptthema. Manche Taucher haben 3 zusammen schwimmend gesehen, Megan verspricht beim dritten Tauchgang des Tages besser aufzupassen, obwohl Jerome und ich überglücklich sind, jeweils einen gesehen zu haben. Wieder geht es schnell ins Wasser und auch gleich weg vom Riff, warten, warten, die Sicht ist deutlich schlechter als am Vormittag, warten – keine Mantas … Zurück am Riff lümmelt da ein Octopus und ruft: „Hey ihr Schwätzer – schaut mich an, wie schön ich bin“ um gleich darauf die Farbe zu wechseln, vom normalen schwarz in steingrau gepunktet, würde man es nicht wissen, man könnte ihn nicht sehen. Diesmal fotografiert Megan (Danke für die Bilder !!) und gleich darauf sehe ich noch einen zweiten schwimmen, sitzen, Farbe wechseln, schwimmen …. Wer braucht noch Mantas, die wir alle am Nachmittag nicht mehr sehen?

Das liegt wohl auch an einem der anderen Tauchboote … Ich bin so froh, mich für die luxeriöseste Variante der Tauchfahrt entschieden zu haben, die anderen Boote sind nicht nur nicht aus Holz, da gibt es nur ein Sonnendeck, was bei Tage eh nicht nutzbar ist, auf dem Schattendeck drängeln sich alle und auf Pfiff springen 24 Taucher kurz nacheinander ins Wasser … Klar, das die Mantas darauf keine Lust haben. Wir dagegen fahren in kleinen Gruppen von maximal 4 Tauchern in einem Beiboot zum Tauchspot, Jerome und ich sind mit Megan zu Dritt, morgens habe ich Megan für mich allein …

Wir wollen morgen früh trotzdem nochmal probieren die Mantas zu finden 😉

Jetzt, kurz vor Dinner, ist die Sonne wieder sensationell im Meer verschwunden, wie die das wohl immer wieder hinbekommt? Bilder von einer anderen Welt.

7.1.  Kho Tachai

Manchmal kann es nicht immer besser werden oder gleich sein, beide Tauchgänge am Vormittag sind nicht gut, die Manta Rays lassen sich nicht blicken, eine kalte Strömung lässt uns frösteln und im zweiten Tauchgang nimmt uns eine starke Strömung so in Beschlag, dass wir fast gar nichts sehen, dazu verliert Jerome beim Abstieg ca. 30% seiner Luft, nach 30 Minuten ist der Horror vorbei, ich finde das Seil zum Hochziehen wieder und wir essen zu Mittag. Wie sie gekommen ist, ist die Strömung auch wieder weg, gleich 15:00 Uhr habe ich Megan für mich wieder zum tauchen allein 🙂

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Den Rest vom gestrigen Tag schreibe ich am 8.1. nach dem zweiten Tauchgang Richelieu Rock. Tauchgang 3 und 4 gestern waren total unterschiedlich und beide schlicht wunderschön. Alle Tauchguides sind trotz anders lautender Ansagen super heiß auf die großen, seltenen Tiere, Manta Rays, Haie, Schildkröten … Jerome (der doch dabei sein will) sieht im 3. Tauchgang einen Manta, gibt mir Bescheid, wir bewundern die Leichtigkeit der Bewegungen und wollen Megan informieren, aber die hat den Blick starr zu Boden gerichtet, auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen für uns Gewöhnliche … So können wir ihre Aufmerksamkeit erst nach mehreren Versuchen auf uns ziehen, da ist der Manta schon wieder weg …. Megan glaubt uns kein Wort. Hatte ich erwähnt, dass Jerome und ich die unerfahrensten Taucher sind? Die anderen haben hunderte Tauchgänge auf dem Konto und sind mit dem professionellsten Equipment unterwegs. Aber wir sehen den Manta Ray, den kein anderer findet … werden gefragt, was wir geraucht haben 😉

So ist Megan ganz heiß, den 4. Tauchgang zu unternehmen. Das war schon zum Ende des 3. Tauchgangs offensichtlich, wir brauchten bestimmt 5 Minuten, um ihr Bescheid zu geben, dass unsere Luft jetzt mal zum auftauchen ruft, während sie auf der Suche nach dem Manta keine Notiz von uns nimmt … so Ende ich mit 20 Bar Luft …. (ab 50 ist der Tauchguide zu informieren und der Aufstieg zu beginnen)

Ich weiß eigentlich nicht, ob ich an diesem Tag noch einen Tauchgang brauche, die anderen sind zum Strand und ich will mal eine Pause. Als Megan das 4. Mal nachfragt, stimme ich zu und wir haben einen der schönsten Tauchgänge überhaupt. Sunset – das Licht ist so schön jetzt, aber noch ist es nicht dunkel unter Wasser (Nachttauchgänge mag ich nicht). Megan ist auf der Suche nach dem Manta, der sich vor ihr versteckt, dafür sehen wir einen Octopus, erst weiß, dann schwarz, dann wie ein Stein gesprenkelt, wir schwimmen ihm bestimmt 3 Minuten hinterher, immer wieder wechselt er die Farbe. Und erst der Cuttlefish, alles aus einer anderen Welt. Dazu tausende von Barrakudas, die werden bis zu 2 Meter groß. Zum Schluß noch ein Selfie in der Nacht des Meeres und wieder aufgetaucht.

Am 7.1. haben 3 aus der Gruppe Geburtstag, wir wollen die Wahrscheinlichkeit nicht errechnen, das dieses Ereignis bei 13 Leuten eintreten kann. Patrick, Lionel und Dennis geben eine Runde aus, das Licht an Deck wird gelöscht, die wunderbaren Frauen, die uns bekochen, haben spontan einen Kuchen gebacken, wir singen Happy Birthday für die Drei und der Tag kann schöner nicht enden.

8.1. Richelieu Rock

In der Nacht 3:00 Uhr werden die Motoren angeworfen, wir fahren weiter zum schönsten Tauchgebiet dem „Richelieu Rock“. Gegen 6 wird der Anker geworfen und ich kann mal wieder Bilder zum Sonnenaufgang liefern. Erster Tauchgang: hinter allen Erwartungen zurück, starke Strömungen gegen die wir ankämpfen müssen und viele, sehr unerfahrene, Taucher, den man immer ausweichen muss, will man nicht Gefahr laufen, das die einen Unfall produzieren. So sind Jerome und ich recht frustriert wieder an Bord und hoffen auf den zweiten Tauchgang.

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Der ist dann schlicht umwerfend. Die Sicht stark verbessert, gleich zu Beginn sagt eine Schildkröte Hallo und wir haben knapp 50 Minuten einfach nur Spaß am schweben mit den Fischen. Megan sieht zwei Haie, ich kann nur noch den Schatten erahnen. Richelieu Rock fällt an allen Seiten stark ab, vom 1 Meter an bis hinab zum Grund schwimmen hier tausende Fische, die Korallen sind wunderschön und wir finden Seepferde und jede Menge ganz seltenen Kleinkram, deren Namen ich immer sofort vergesse.

Letzter Tauchgang: fast perfekt, aber gleich zu Beginn pass ich nicht auf, übersehe ein Riff unter mir und gleite mit dem linken Arm durch eine Anemone. Recht giftig der Spaß und so sitz ich jetzt hier und werde von allen verarztet. Es brennt wie Feuer, aber die gut organisierten Frauen haben Kortisonsalbe dabei und so bekomme ich erst einen Essigumschlag, jetzt ist der Arm eingecremt und ich brenne vor mich hin. Fred, ein Tauchguide sagt sorry und holt das große Messer aus der Küche …. Wer den Schaden hat …

Der Tauchgang selbst wie die Nummer 3 – ein Stunde wunderbarer Erlebnisse in einer Welt, in welcher der Mensch eigentlich nichts zu suchen hat, aber immer wieder gerne eintaucht.

Jetzt geht es zurück, 6 Stunden Fahrt liegen vor uns. Ich werde so eine Tauchfahrt auf alle Fälle nochmal machen müssen. Danke an Megan Davies für die wunderbaren Erlebnisse und die Bilder, die sie mit uns geteilt hat. Die unglaublich professionell ausgerüsteten Franzosen wollen leider ihre Bilder nicht teilen.

*Update: Dafür hat Roberta Bilder von der Tour auf Ihre Webseite gestellt, sie hatte auch solch umwerfend professionelles Equipment.

3 Kommentare

  1. Lieber Jürgen
    Wir freuen uns, daß du wieder festen Boden unter den Füßen hast.
    Deine Begeisterung steckt richtig an. Tolle Bilder und Berichte
    hast Du uns wieder geschickt;unsere Hiochachtung,wir sind stolz auf Dich
    Du Reiseberichterstatter.
    Nun beginnt eine weitere Etappe Eurer “Weltreise” und Kerstin hat sich bestimmt
    riesig gefreut Dich wieder in die Arme schließen zu können-.
    Euch beiden liebe Grüße , bis zum nächsten mal
    MaPa

  2. Wirklich tolle Fotos, die die Erlebnisse sicher nur ansatzweise wiedergeben können!

    Weiterhin viel Spaß!

    Stefan

  3. Lieber Pit, tolle Bilder, ich genieße deine Tauchgänge. Wir durften heute 49 cm Neuschnee schippen, auch anstrengend! Ganz liebe Grüße Gisela