
Er steigt empor, vom Rot umfangen,
ein Zeuge stiller Ewigkeit.
Im Schatten, der die Welt umfangen,
liegt Ahnung tiefster Endlichkeit.
Ein Spiegel ist er, staubgezeichnet,
vom Atem längst erloschner Glut.
Doch was in fernsten Räumen leuchtet,
durchdringt uns hier mit gleicher Flut.
Im Kern der Finsternis verborgen,
verliert das Licht sich nicht, es schweigt.
So sind auch wir nur flücht’ge Morgen,
ein Funke, der durchs Dunkel steigt.
Und während Himmel sich entfaltet,
fragt still das Herz: „Was bleibt von mir?“
Der Mond, vom Blut der Nacht gestaltet,
ruft: „Sein und Nichts – sie sind in dir.“
Bad Belzig, den 07. September 2025, letzter „Blutmond“ vor 2028