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87. Tag Great Ocean Road (GOR) | Otway National Park

21.2.2016

Von Port Campbell geht es entlang der GOR zum Otway National Park, wir nehmen wieder jeden Aussichtspunkt mit und besuchen „Loch Ard Gorge“, eine Bucht, in der 1878 eines von vielen Schiffen am Riff zerschellte und binnen 15 Minuten unterging. Da kamen die Leute voller Hoffnung aus Europa nach Übersee, ertrugen Monate voller Strapazen auf See, ließen alles zurück, nur um vor der Küste Australiens zu ertrinken, was für Schicksale. Zwei 18-jährige überlebten, konnten sich bei Ebbe in die Bucht retten und Hilfe holen. Dazu musste aber der eine noch die Steilwand erklimmen …

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Die GOR fahren wir wieder viele Kilometer ereignislos durch Felder und Buschland, weit und breit kein großer Ozean – Respekt an die MarketingstrategInnen 😉 , bis es rechts zu einem letzten verbliebenen Stück Regenwald geht. Die „Melba Gullys“ sind ein kleiner Talkessel, hier hat es sich nicht gelohnt für die Schafe alles abzuholzen und so ist eine wunderbare Landschaft erhalten geblieben, riesige Baumfarne und Eukalyptusbäume, moosbehaftete Akazien, kleine Flussläufe, es ist deutlich kühler und schattig, der Platypus ist hier zu Hause, von uns aber nicht gesehen. Ein kleiner Rundwanderweg versetzt uns in eine andere Zeit, ein richtiger Feenwald, wenn da jetzt ein kleiner Kobold unterm Baum sitzen würde, wir würden uns nicht wundern.

Am Nachmittag kommen wir dann auf dem Zeltplatz an und beziehen unsere Cabin, sehr schick, sehr sehr einsam, hier gibt es nicht mal Netz fürs Telefon. Die Cabin ist gut eingerichtet, wir können selber kochen. Wir laufen einen sehr gut ausgeschilderten Wanderweg zum „Station Beach“, erst durch Eukalyptushaine, dann durch Strand-Buschland. Am Meer sind wir dann noch verlorener, keine Menschenseele … Auf dem Rückweg begleiten uns dann aber viele Papageien, gegen Abend suchen die ihre Schlafplätze und fliegen in Schwärmen über uns hinweg. Vom Zeltplatz aus gibt es einen kleinen Weg durch die Büsche, dort lassen sich die Papageien auch mal fotografieren und wir treffen auch wieder unseren Freund, den Koalabären. Gerade aufgewacht, fängt er sofort an zu futtern und wir sind nicht mal zwei Meter entfernt und schauen zu. Koalas haben einen sehr gut gepolsterten PoPo, schließlich sitzen die 20 Stunden auf dem Baum und schnarchen, da braucht man Sitzpolster. Die Bären sind hier aber nicht wirklich willkommen, die fressen die Bäume kahl. Auf dem Campingplatz sind daher alle Eukalyptusbäume mit Manschetten versehen, da wollen die Koalas nicht drüber.

Heute dann eine kleinere Wanderung zum Leuchtturm, auch nach dessen Erbauung (mitten in der Einsamkeit wohnte da einer 30 Jahre mit seiner Familie) strandeten noch viele Schiffe. Wir treffen unterwegs 2 sehr nette Leute, Sie Holländerin, er Däne, die in London leben und machen die Wanderung gemeinsam, sehr kurzweilig und charmant. Die Beiden haben den gleichen Weg, fahren mit dem Campervan in Richtung Sydney, vielleicht trifft man sich unterwegs nochmal.

Wellensittiche wurden noch nicht gesichtet. Kontakt zu Aborigines bleibt bisher Fehlanzeige. Allerherzlichsten Dank an all die Lieben, die uns virtuell so toll begleiten!

2 Kommentare

  1. Hallo Ihr Lieben,

    Mensch, ich würde gern mit Euch in der Einsamkeit am Lagerfeuer sitzen und die Papageien sehen… So ganz ohne Menschen, dass kann man sich in Deutschland ja kaum vorstellen! Wenn ich hier spazieren gehe denke ich oft: wäre schön, mal niemanden zu treffen. Aber das ist fast unmöglich.
    Die Schneeglöckchen blühen hier in großen Büscheln, heute Nacht hat es geschneit. Wir denken oft an Euch und freuen uns ganz egoistisch darauf, dass wir Euch bald (die Zeit fliegt!) wieder sehen.

    Seid Koala-Bär mässig geknuffelt von

    Marion & Family