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Borjomi Wanderung

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06.06.2017

Die Wanderwege sind ausgezeichnet ausgezeichnet und man braucht auch keinen Wanderführer um zu starten. Eine Anmeldung im Nationalparkzentrum reicht, noch eine Karte gekauft und los geht’s. Allerdings hätte ich vorher die Karte richtig lesen sollen, erst als es immer weiter bergauf geht, wird mir bewußt, dass es heute 1200 Höhenmeter werden. Dafür ist es mit 27 Grad und wolkenlosem Himmel eigentlich zu heiß, aber der erste Teil der Wanderung geht durch den Wald. Sehr romantisch gesäumt von einem Fluß, der immer wieder den Weg quert, geht es aufwärts, immer wieder öffnen sich wunderschönen Wiesen, die jetzt im Juni in gelb und violett blühen.

Viel zu erzählen gibt es von der Wanderung nicht, ich begegne in den 10 Stunden lediglich 3 jungen Menschen aus St. Petersburg und genieße die Einsamkeit. Die Anstrengungen werden mehr als belohnt, als sich in 2000 Meter Höhe der Wald lichtet und den Blick frei gibt auf die schneebedeckten Gipfel des kleinen Kaukasus. Abwärts ist es fast anstrengender als bergauf, der Weg hier ist oft von Pferden zertreten und matschig und ich bin mehr als müde, als ich wieder am Ausgangspunkt angelangt bin. Dort werden die Wasserflaschen aus dem klaren Bergbach aufgefüllt und die Füße gekühlt (in dieser Reihenfolge 😉 )

Am Abend nur noch Pizza und Bier und das wars auch schon.

Heute ist dafür Entspannung angesagt, auf der einen Seite muss ich mich nach einer Unterkunft für morgen umsehen und dann ist da noch ein schöner Muskelkater von 1200 Höhenmetern bergab… So geht es mit einer Marschrutki ins 1600 hoch gelegene Bakuriani. Eigentlich ein Wintersportkurort ist das Städtchen auch Ausgangspunkt für Wanderungen, ich belasse es bei einem Spaziergang über die Wiesen und dem Besuch der einzigen Gaststätte. In Bakuriani blühen gerade die Obstbäume und der Flieder … wunderschön anzuschauen.

Morgen geht es dann weiter nach Wardsia, einer Höhlenstadt rund 160km südlich, da bin ich da schon fast an der Grenze zur Türkei. Übernachten werde ich aber 2 Nächte in Akhaltsikhe … gerade gebucht 🙂

Nachtragen muss ich noch 2 interessante Begegnungen. Angesprochen mit der Frage woher ich komme und meiner Antwort: Berlin, erzählen mir ältere Herren ihre Erlebnisse als Soldat, stationiert in der DDR. Das passierte gestern Abend, genau wie heute im Taxi zurück nach Borjomi. Ich kann mich erinnern, dass die Soldaten ganz arme Teufel waren, die nichts durften (1-2 x in 2-3 Jahren nach Hause reisen) und die unter härtesten Bedingungen lebten. Die Wahrnehmung der Protagonisten selber scheint durch die Erinnerung ins Gegenteil umgeschlagen zu sein. Den Herrn gestern Abend verstehe ich so gut wie nicht, aber er erzählt inbrünstig und die Städtenamen Gera, Suhl, Meiningen kann ich verstehen. Als ich ihm sage, dass meine Familie aus dieser Gegend kommt, drückt er mir 12x die Hand und strahlt …

Auch der Taxifahrer beantwortet meine Frage, ob das denn eine gute Zeit war, mit einem typischen “sehr gut …. ausgezeichnet” … so richtig glauben mag ich das ja nicht.