Verrückt, wer glaubt am Samstag eines der schönsten Ausflugsziele für sich allein zu haben. Ich bin zwar relativ früh unterwegs, aber doch viel zu spät.
Schon bei der Zuweisung des Parkplatzes wird klar, 2 Stunden eher hätten es schon sein sollen, gerade so bekomme ich einen Parkplatz, laufe den Kilometer bis zum Lift, um festzustellen, hier warte ich jetzt 1-2 Stunden, inmitten von Menschen, die von Corona noch nichts gehört haben. Also entscheide ich schnell …. rund 180 Lifte a 2 Personen 25 Minuten hin – 25 zurück, das macht ca. 360 Leute pro 50 Minuten … auf gehts! Ich nehme die 600 Höhenmeter extra, lerne unterwegs das bulgarische Wort für Heidelbeere (Borowinka) und bin 90 Minuten später völlig verschwitzt und atemlos auf der Bergstation des Liftes.
Das Panorama entschädigt für alle Mühsal, nur die Menschenmassen sind lustig anzusehen, wie sie an der Perlenschnur gereiht in Richtung Gipfel laufen. Auch hier klinke ich mich schnell aus, so viele extra Wege führen irgendwohin und der Gipfel muss es für mich heute nicht sein. Die Rast am See Nummer 3 reicht völlig, welche Schönheit!
Kleine Wasserfälle setzen die Wiesen unter Wasser, es schmatz nur so und schwups, lieg ich auf der Nase, die Wanderstöcke sind gleich mit dahin, was für eine Freude 😉
Man sollte halt doch nicht vom Wege abkommen.
Es werden wieder 15km und an der Liftstation wartet ein verdientes Zielbier. Auf der Fahrt mit dem Lift zu Tal habe ich nette Begleitung einer jungen Englischlehrerin aus Sofia, wir schwatzen die 25 Minuten angeregt und verabschieden uns für der Rest unseres Lebens.
Heute dann die Fahrt ans Meer, habe mir ja die Luxus-Jugendstilvilla gegönnt. Hier sitze ich jetzt und höre das Meer rauschen.
Burgas, den 30.08.2020