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Coyoacán

Mexiko empfängt uns mit einer Glocke aus Smog und angenehmer Wärme, die Einreise geht schnell und problemlos, endlich der begehrte Stempel im Pass. Weder bei der Ein- noch bei der Ausreise aus den USA gab es einen Stempel, wir waren also nicht dort. Wir werden von Jorge abgeholt, er kämpft sich durch den Verkehr der Metropolregion mit 21 Millionen Menschen und wir können schon in unser Apartment in Coyoacán, die Vermieterin hat sich um alles gekümmert und versorgt uns mit Tipps. Wir üblich verbringen wir den ersten Tag mit einer Erkundungstour unserer näheren Umgebung. Wir waren 2012 schon einmal hier und haben Gefallen an der Gegend gefunden.

Heute der erste Weg zur Casa Azul, dem Frida Kahlo Museum, dort wollte ich unbedingt nochmal hin, im Internet sind alle Karten ausverkauft, aber das glauben wir nicht und laufen die 20 Minuten durch das Herz Coyoacáns, um zu sehen, dass lange Schlangen vor dem Eingang warten. Ich werde blass um die Nase und die junge Frau am Einlass bestätigt, dass heute und morgen gar nichts mehr geht, vielleicht Sonntag und wir müssen in ein Restaurant um die Ecke, schauen, ob es Karten gibt. Missgestimmt machen wir uns auf den Weg, als uns zwei Mexikaner ansprechen, ob wir nicht ins Museum wollen, misstrauisch vermuten wir Betrug, aber ich bin Sonntagskind! Sie betreuen eine Gruppe Amerikaner:innen und haben noch 3 Plätze frei und das ohne lange zu warten, genau jetzt!

Erfreut stimmen wir zu und müssen nicht mal Eintritt bezahlen, wir kommen mit den Amerikanerinnen (alle älteren Semesters) ins Gespräch, immer wieder erfreulich, wie einfach das funktioniert. Sie machen eine Bildungsreise und erzählen uns ihre Geschichten, als sie hören, dass wir aus D sind. Vor zehn Jahren waren wir hier fast allein, heute ist Frida Kahlo Kult, unzählige Artikel sind mit ihrem charismatischen Konterfei verziert. Trotz des Andrangs ist es fantastisch durch das Haus zu laufen, die Ausstellung wurde erweitert um Kleider und Fotografien, das Gesamtkunstwerk Frida Kahlo ist einfach aufregend!

Nach einer Pause mit Avocado und Aperol geht es zum Kunstmarkt, ebenfalls ganz in der Nähe, unzählige Stände mit handgemachten Köstlichkeiten gilt es zu erkunden und wir kaufen einen wunderschönen Kolibri, das reicht dann schon für einen Tag, wir spazieren noch ein wenig herum und genießen die Atmosphäre, am Abend essen wir im “El Murral”, gestern im “Convento” war es deutlich besser. Morgen laufen wir zum Stadtteil “San Angel”, dort gibt es einen samstäglichen Markt und das Museum “CASA ESTUDIO DIEGO RIVERA Y FRIDA KAHLO“, das kennen wir noch nicht. Der “Dia de Muertos” wirft seine Schatten voraus, überall wird geschmückt, im Museum wird ein riesiger Schrein gebaut und an jeder Ecke stehen Gerippe, wir sind schon ganz in Vorfreude auf den 01. November, den wir in Puebla verbringen werden.

Mexiko-Stadt, Coyoacán, den 21. Oktober 2021