Unser heutiges Ziel heisst Solitaire, eines der eigentlich unbedeutenden 5-Häuser-Flecken, hier aber mit Tankstelle, Reifendienst, Apfelkuchencafé, Eintrag im Reiseführer und angrenzendem Autofriedhof. Den Reifendienst werden wir brauchen!
Wir sind ganz allein auf dem Zeltplatz, das ist schon ein merkwürdiges Gefühl, ein wenig verloren, nur die Paviane kommen vorbei und ein kleines Perlhuhn. Die Paviane sind schlaue Leute, sie drehen die Mülltonnen um, öffnen die Verschläge fürs Feuerholz, immer auf der Suche nach Leckereien, der Zeltplatzwart versucht vergebens, sie zu verjagen. Also auf nach Solitaire nach einem entspannten Frühstück. Wir packen die Zelte wieder ein, verstauen alles und los gehts, 100km über wilde Schotterpisten. Angekommen tanken wir und der Tankwart sieht mit geübtem Blick die 0,3 bar weniger hinten links. Also flott zur Werkstatt um die Ecke, das Loch ist schnell gefunden und geflickt, glücklicherweise wird beim Ausbau des Rades das Desaster sichtbar, 3 große Risse lassen erahnen, dass der Reifen nicht mehr lange gehalten hätte. Rad notdürftig verarztet, Ersatzrad drauf und wir müssen morgen in Sesriem alle Reifen durchchecken und wenn möglich, austauschen lassen.
Im Café probieren wir den angeblich so berühmten Apfelkuchen, der sich trockener als die Umgebung gibt, soviel Kaffee kann man gar nicht trinken. Auf dem Rückweg fahren wir über den Spreetshoge-Pass, knappe 2400m mit Blick auf die irre Mondlandschaft.
Zurück auf dem Zeltplatz bauen wir wieder alles auf, es geht geübter, schneller, einfacher und diesen Abend wir nicht gekocht, wir gehen ins Restaurant wo noch zwei andere Gäste sitzen, die eines der Ferienhäuser gemietet haben. Der Zeltplatz bleibt weiterhin unser.
Namib Naukluft Nationalpark, den 25. Januar 2024