Zwilicht, man weiß nicht, ob die Sonnenbrille hilft oder stört. Angkor macht es uns gestern schwer, den Einstieg zu finden. Der größte Tempelkomplex der Welt sperrt sich noch unserer Wahrnehmung, man kann kaum gegen den Himmel blicken, so laufen wir schnell in den Tempel hinein und verzichten auf die ersten Bilder, die sind eh so weltbekannt, da brauchen wir nicht auch noch welche zu liefern.
Wir haben für unsere Tagestour ein Tuk-Tuk gebucht, für 20 Dollar werden wir auf einem fahrenden Sofa von Tempel zu Tempel gebracht, das Areal erstreckt sich über 200 qkm, die Anfahrt ist angenehmst; am frühen Morgen, die Luft ist noch frisch, brechen wir auf. Der Haupttempel Angkor Wat ist von einem 200 Meter breiten Wassergraben umgeben, anders als die Dschungeltempel wie Ta Prohm schafft es der Dschungel nicht, die Anlage wieder einzunehmen.
Schon von weitem sind die 5 Türme sichtbar, einst dem hinduistischen Vishnu gewidmet, später dann buddistisch umgewidmet, beeindruckt die Anlage schon durch ihre Größe. Umgeben von Wandelgängen, die die Geschichte der Götter erzählen, nähern wir uns dem Hauptturm. Wir wandeln mit und machen Fotos für Kerstins Kollegen von der ELER Verwaltung, deren Rucksack ist mit uns auf Reisen und darf aufs Bild.
Einer der nächsten Tempel ist Ta Prohm, noch weltbekannter geworden durch den Film “Tomb Raider”. Da treiben sich sehr viele Besucher herum, so dass es fast unmöglich ist, die Kamera zu benutzen. Es ist aber auch skurril die zugewachsenen Tempelanlagen zu bewundern. Die Würgefeigen haben den Tempel fest umschlossen, die Anlage ist deutlich kleiner, als es der Film erahnen lässt, sehr charmant, was man mit der Filmkulisse zaubern kann.
Nach 5 Stunden Tempelbesichtigungen beschliessen wir gestern, die Tour abzubrechen, wir sind erschöpft und verschieben den zweiten Tempelkomplex “Angkor Thom” auf heute. Besonders schön sind die Apsaras, entstiegen dem “Milchozean“, als die Götter und Dämonen auf der Suche nach Amrita, dem Getränk der Unsterblichkeit, im Ozean rührten 🙂
Die Stadt Siem Reap selber überrascht uns positiv, während in Thailand die touristischen Zentren nur noch für das schnelle Geld ausgebeutet werden, gibt es hier ein richtiges Straßenleben mit vielen Kneipen, Läden und Märkten. Unser Hotel liegt nur ein paar Minuten entfernt.
Heute dann unser Lieblingstempel Bayon. Erinnert uns an die Maya-Tempel in Mexiko, wunderschön, auf engstem Raum meterhohe Steingesichter. Wir staunen in der Mittagshitze. Am Morgen waren wir nämlich noch im National Museum, sehr zu empfehlen! Die Geschichte der Khmer wird somit viel greifbarer, leider, leider darf man nicht fotografieren, allein der Raum der 1000 Buddhas wäre eine eigene Fotogalerie wert. Bis ins 9. Jahrhundert reichen die Arbeiten zurück.
Übermorgen geht es dann nach Singapur, morgen werden wir wohl faul sein und vielleicht zum Sonnenuntergang nochmal zum Angkor Wat fahren.