09.06.2017
Eigentlich nur 140 Kilometer entfernt lass ich mich überzeugen, doch noch ans Meer nach Batumi zu fahren. Soll nur 3 Stunden dauern, aber während der Fahrt wird mir klar, dass der Fahrer den Job unbedingt haben wollte. Aus den 3 Stunden werden 7, die Fahrt ist abenteuerlich, irgendwie nett und spannend, aber ich ärgere mich sehr. Verlorene Zeit im Auto.
Unterwegs gibt es ein Picknick auf 2000 Höhenmetern mit Fedja, dem Fahrer, er hat Brot, Wein, Käse dabei und versucht zu erklären, wie die Leute hier oben leben. Die Häuschen erinnern mich an alte russische Märchenfilme, fehlt nur noch die Hexe Babajaga, die aus dem Fenster schaut. Ich kann ihm ob der verlorenen Zeit nicht wirklich böse sein. Im Batumi versucht er dann noch ein preiswertes Zimmer zu organisieren, indem er einfach irgendwo klingelt und fragt.
Nach 4 Anläufen klappt das auch, Blick aufs Meer, Zimmer OK, aber die Gegend etwas Abseits der neuen Hoteltempel ist unattraktiv. Ein Steinstrand und alles tot. Ruinen direkt am Meer, kaum Menschen und nur ein Restaurant, das aber feine Küche bietet, guten Rotwein, frischen Salat, irgendwas mit Teig und Fleisch. Sehr lecker.
Wie dumm es war, noch diesen Abstecher ans Meer zu machen, wird mir bewußt, als ich die Entfernung zurück nach Tbilisi prüfe. Das sind zwar nur 350 Kilometer, aber hier halt auch 7 Stunden…. Am Samstag also gleich um 9 an die Straße gestellt, die erste Marschrutka nach Tbilisi angehalten und zuckel zuckel geht es zurück. Zwei fast verlorene Tage, Autofahren macht müde.
In Tbilisi angekommen, nehme ich das Hotel der ersten beiden Tage, die bieten einen Shuttle zum Flughafen. Nochmal in die wunderschöne Stadt, gut essen und 3 Herren singen inbrünstig georgische Folklore. Ein Gewitterregen prasselt nieder, wäscht die Hitze aus der Luft. Ein schöner Abschluss!