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KapVerde | Santa Antao

Reisen heißt auch immer sich abgeben, vertrauen. Portugiesisch kann ich 3 Worte, Kreolisch gar nicht und mit den Englischkenntnisse meiner Gesprächspartner ist es nicht weit her. Trotzdem verwundert es nicht, dass pünktlich das Taxi vor der Tür steht, welches mich zum pünktlich abfahrenden Schiff bringt, das überpünktlich in Santo Antao einläuft, wo schon der Transporter wartet, der mich zu meinem neuen Hotel fährt. Alles einfach grandios, die Leute sind gut drauf und man hat nie das Gefühl irgendwo verloren zu gehen. Das Transportsystem ist ähnlich der “Marschrutkas” in Georgien, ein 9-Sitzer wartet, bis alle Plätze belegt sind, dann geht es los. Unterwegs hält man einfach die Hand hoch und wenn ein Platz frei ist, fährt man mit. Genial für wenig besiedelte Gebiete ohne öffentlichen Nahverkehr.

Bei der Fährüberfahrt gab es einen Wal zu beobachten. Dankeschön Wal 😜

Santo Antao ist im Norden viel grüner als Sao Vicente, ich will das “Valle de Paule” erwandern und faul im Cafe sitzen und schreiben, mein Hotel “Casa das Ilhas” ist dafür ideal gelegen. Obwohl, nach dem Ausstieg aus dem Auto folgt ein Aufstieg auf den Berg, stramme 15 Minuten geht es nach oben. Die Aussicht aber lohnt sich!

Da ich so früh auf der Insel bin, habe ich den ganzen Tag und laufe einfach mal los, verlaufen geht nicht, rechts und links sind die Talwände so steil, wenn man da innerhalb bleibt, kann nichts passieren. Also erstmal eine Runde in Richtung Berg, um danach die Schleife zurück ans Meer zu laufen, es werden wieder 14km 😎 Auf dem Rückweg gibt es in der “Stadt” Eito einen Umzug, irgendwie ähnlich den Pfingstumzügen, nur dass hier Zuckerrohre durch die Gegend getragen werden. Alle haben einen großen Spaß und trommeln sich gegenseitig an. Worum es aber wirklich geht, habe ich noch nicht herausbekommen.

Nach dem Abendessen entwickelt sich noch eine nette Unterhaltung, 2 französische Weltensegler und ein Paar aus den Niederlanden sind mit am Tisch. Wir geben uns gegenseitig die besten Tipps für die Inseln.

Die Weltensegler sind beneidenswert. Seit letzten Oktober in Rente und dann rauf aufs Schiff, Westafrika, Weihnachten kurz zu Hause, jetzt hier, dann wieder Westafrika, sie haben es gut, da spricht man häufig französisch. Im Herbst wollen sie über den großen Teich nach Südamerika.