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Santo Antao | Vale do Paul

Eigentlich wollte ich maximal bis zur “Bar o Corral” laufen und dann dort Kaffee trinken, aber irgendwie war ich 90 Minuten nach Start schon da und die Bar noch zu. So habe ich also den Aufstieg gewagt, gute extra 700 Höhenmeter zur “Cova do Paul“. Die Blicke ins Tal sind einfach unglaublich, die Felswände recken sich hunderte Meter in die Höhe und an jedem Felsvorsprung kleben kleine Hütten. Hier wird wie auf Madeira mittels Levadas bewässert, aus dem feuchteren Norden wird das Wasser auf die Felder transportiert. Bananen, Papaya und Zuckerrohr wachsen und überall hört man die Zuckerrohrpressen und sieht den Rauch der Schnapsbrenner, hier wird wohl nur schwarz gebrannt. Der “Grogue” ist mild und gefährlich.

So geht es langsam aufwärts, Serpentine auf Serpentine, die Wasserflasche leert sich. Leider zieht es sich zu, die Wolken bleiben am Bergkamm kleben. Mir kommen die “faulen” Wander:innen entgegen, die mit dem Taxi zum Berg gefahren wurden und nur den Abstieg erwandern. Auch sie haben keine guten Neuigkeiten, der Gipfel versinkt in den Wolken. So gebe ich eine halbe Stunde vor Ziel auf und mache kehrt ins Tal, esse in einem leeren Restaurant und bin nach wieder 17km und angeblich 272 Stockwerken (sagt mein Smartphone, das wären dann 816 Höhenmeter) erschöpft und sehr müde wieder im Hotel. Der Abstieg ist für mich anstrengender als der Aufstieg. Da zwickt das Knie 😆

Das französische Seglerpaar ist leider abgereist, dafür ist ein neues Pärchen aufgetaucht, auch aus Holland. Gleich gibt es Abendbrot, ich habe Mordshunger!

Morgen gibt es einen ruhigen Tag! Ich fahre nach Ponto do Sol, setze mich da in die Bar 😇 und arbeite ein wenig.