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Puebla

Puebla mögen wir erst auf den zweiten Blick, der erste Eindruck ist ernüchternd, UNESCO Weltkulturerbe und wir sehen nur Verkehr, baumlose Straßen und viele Häuser, die dringend einer Renovierung bedürfen. Das Haus, in dem unser Apartment liegt, gehört auf jeden Fall dazu. Das Apartment selbst ist sehr geschmackvoll eingerichtet und groß, aber drumherum – das stört uns und wir überlegen gleich, wohin wir fliehen könnten. Nun sind wir aber da und brauchen Zeit uns einzugewöhnen.

Wir gehen Lebensmittel einkaufen, richten uns ein und versuchen dann der jungen Frau in der Tourismus-Info sinnvolle Informationen zu entlocken, vergeblich. Auch im besten Hotel am Platz scheitern wir mit dem Versuch, eine Tour zu buchen oder nur Infos zu bekommen, die Dame versteht kein Wort Englisch und unser Spanisch kommt ihr Spanisch vor. Wir sind frustriert und stöbern durch das Internet, dort finden wir eine Seite mit Angeboten, buchen zwei, von denen eines storniert wird. Die Wanderung im Nationalpark Popocatepetl fällt aus, dafür findet die Fahrt nach Cholula statt. Das ist eine Art Rettung / Sonntagskindbonus, denn wir lernen Karla kennen, sie ist unser Guide, Mitte 30 und ein Quell des Wissens, sehr sympathisch. In Cholula wurde eine katholische Kirche direkt auf der größten präkolumbianischen Pyramide errichtet, Teile der Pyramide wurden freigelegt und so hat man heute ein spannendes Ensemble alter und neuer Zeit.

Wir sind 6 Stunden unterwegs und verabreden uns gleich für heute zu einer weiteren gemeinsamen Tour mit Karla, sie zeigt uns Puebla und die besten Ecken für mexikanisches Essen. Um 11:00 Uhr geht es los, sie erklärt uns den Weg der Toten durch die 9 Unterwelten, erst, wenn der/die Verstorbene die 9. Unterwelt erreicht hat, besteht die Möglichkeit den 1. November gemeinsam mit der Familie zu verbringen, deshalb müssen “frisch” Verstorbene ein Jahr warten. Die Altäre werden überall in der Stadt aufgebaut, erweitert, verschönert und sie sind für alle zugänglich! Die Plätze, die uns Karla für das mexikanische Essen zeigt, hätten wir alleine niemals angesteuert, was für ein Gewinn, sie bei uns zu haben! Wir essen Pelonas 😋😋hier und Tacos dort, stellen uns in der Bäckerei nach “Brot der Toten” an, probieren Süßigkeiten und Mezcal und sind vollgestopft und glücklich 7 Stunden später wieder zu Hause.

Ich kann nicht genug bekommen und gehe nochmal zum Zocalo und schon wieder gibt es einen Umzug mit wilden Kostümen und Masken, die Straßen voller Leben, leider werden die Bilder nicht so gut, wie gehofft. Morgen geht es zum Panteón Frances de Puebla, ein Friedhof etwas außerhalb, dort gibt es um 18:30 Uhr das nächste Event!

Puebla, den 27 Oktober 2022