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Wahiba Sands

Das! Hoiyloyd! Wir erinnern uns gerne an den irischen Taxifahrer und das ist hier definitiv der bisherige Höhepunkt. Im Office des “Desert Private Camps” treffen wir Uli und Stefan mit denen wir das Vergnügen haben werden, eine Nacht in der Wüste zu verbringen, jede:r natürlich im eigenen Zelt. Mr. Jona, Chef und unser Fahrer ist aus Dubai ausgewandert und bietet ein unvergessliches Erlebnis mit interessanten Gesprächen während der Fahrt. Die anderen Beiden haben ein Allrad und fahren alleine. Wir durften zwar schon einmal in das australische Outback schnuppern, aber schon der Anblick der riesigen Sanddünen hier ist atemberaubend. Nach 45 Minuten Fahrt werden wir herzlich empfangen, futtern Datteln, trinken Kaffee und haben Zeit, die Umgebung zu genießen.

Es gibt nur zwei Zelte für die Gäste und das nächste Camp ist ausreichend weit weg, wären nicht die Flugzeuge am Himmel, die im 5 Minutentakt wohl nach Doha oder Dubai fliegen, wäre die Stimmung mehr als perfekt, so bleibt uns die Zivilisation, auch mitten in der Wüste, erhalten. Wahiba Sands ist eine sehr kleine Wüste, gerade mal 12.500 km², im Sommer 52 Grad heiß, ist sie trotzdem sehr belebt, Gräser säumen die Dünen, Kamele und Schafe sind auf dem Weg, von diversen andere Tieren sieht man morgens die Spuren. Zum Sonnenuntergang ist es sehr windig, wir knipsen die digitalen Karten voll und bestaunen die unzähligen Sandformen. Dann gibt es Abendessen, viel zu viel, sehr köstlich und wir kommen mit Uli und Stefan ins schwatzen. Wir sind ja schon viel herumgekommen, aber kein Vergleich! So spannend den verschiedenen Geschichten zu lauschen!

Sternle gucken ist der nächste Programmpunkt, aber gegen 21:00 Uhr ist es wohl noch viel zu früh, Restlicht kommt von den Autobahnen her, die hier alle 100 Meter eine Laterne haben, Licht an! Da ist es im Havelland dunkler 🤣. Es macht trotzdem Spaß, mit der Sternenbildapp auf die Suche zu gehen.

Das ist jetzt hier nur ein Screenshot der App, aber so klar war der Himmel. Wir geben auf und gehen schlafen, glücklicherweise werden wir 3:38 Uhr wach und jetzt gibt es wirklich Himmel! Da um 5:30 Uhr der Wecker für den Sonnenaufgang klingelt, sitzen wir entsprechend matschig in den Dünen und beobachten fasziniert die Lichtspiele. Mit kalten Füßen krabbeln wir gegen 6:30 Uhr nochmal ins Zelt, bevor es zum Frühstück geht, bei dem wir schon wieder verwöhnt werden. Das Schwatzen mit Uli und Stefan ist wirklich sehr angenehm, wir beschließen in Kontakt zu bleiben, sie haben ganz viele Tipps für Namibia 🤔 und vielleicht, bestimmt, gehen wir im Februar nicht nach Indien, sondern nach Namibia.

Auf dem Weg zum Office des Wüstencamps hatten wir noch viel Zeit, Check-In war erst um 15:00 und so haben wir noch Bait Al Darwaza besucht, auch wieder so ein “Lost Space”, ein Haus renoviert, unzählige Lehmbauten dem Verfall preisgegeben. Auch in Al Mudhaireb das gleiche Bild und wir stellen uns vor, wie es hier vor 200 Jahren ausgesehen haben mag. Ein Oasenstädtchen voller Leben, ein pulsierender Markt und rundherum intakte Lehmhäuser. Wir wünschen sehr, dass der nächste Fünfjahresplan des Sultans sich des kulturellen Erbes annimmt, bisher waren Infrastruktur und Tourismusentwicklung auf dem Plan.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Panorama_mit_Kerstin-1024x392.jpg

Qalhat, den 11. November 2023