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Edinburgh

Unser Patenkind hat 18. Geburtstag und wir entführen es für ein verlängertes Wochenende nach Edinburgh. Ja, ich weiss, wir schenken uns dazu, ohne zu fragen, ob das gewollt oder eine gute Idee ist. Schließlich wollen wir vom Geschenk auch etwas haben. In Edinburgh ist den ganzen August über “Fringe” – ein Kulturfestival jenseits aller Dimensionen. 3825 Shows, da muss für jeden ein Schmankerl dabei sein. Musik, Tanz, Theater, Comedy, dazu Strassenkünstler:innen aller Art.

Lynnie kommt einen Tag früher mit dem Zug und mit zwei Stunden Verspätung landen wir in Edinburgh, nur noch 19 Grad statt 32, für die Stadt perfekt, es soll trocken bleiben. Über AirBnB haben wir eine nette Wohnung gebucht, fussläufig ins Zentrum. Michelle, die Mama der Besitzerin empfängt uns warmherzig und zeigt uns alles. Durch die Verspätung ist es fürs Restaurant zu spät, wir finden einen Inder um die Ecke und nehmen uns lecker Zeugs mit in die Wohnung.

Samstag – die Stadt ist rappelvoll, das Festival zieht Tourist:innen und uns kommen leichte Zweifel, ob ein Wochenende ohne Festival nicht die bessere Alternative gewesen wäre. Das Programm überfordert uns und die Shows, die wir spannend finden, sind ausgebucht. So bleiben Strassen- und Kneipenmusik an jeder Ecke, der Dudelsack dudelt ununterbrochen und die asiatische Geigerin spielt ungefragt bei diversen Musiker:innen mit, offensichtlich nicht immer gewollt. Im Vintage-Klamotten-Laden findet Lynnie, was sie sucht, wir stromern staunenden Auges durch die Stadt, über allem thront die Burg, in den Berg gemeißelt. Für Sonntag bekommen wir Karten für den Besuch der Burg und am Abend für die Camera Obscura, die hier wohl erstmals gebaut wurde.

Nach einer Bus-Hop-On-Hop-Off Tour und Stunden in der Stadt machen wir eine ausgiebige Siesta und ziehen am Abend nochmal los, um festzustellen, dass noch immer alle interessanten Shows ausgebucht sind. Also unbedingt zu Hause schon alles buchen, was das Herz begehrt.

Edinburgh, den 25.08.2023