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Tanga

Nach 6 Stunden Autofahrt sind wir wieder in Tanga. Die Nacht war beängstigend, gegen 23:00 Uhr fing der Regen an, monsunartig wurden die Schleusen der Wolken geöffnet, ein wildgewordener Schlagzeuger trommelte aufs Dach, ohne Unterlass, an Schlaf war nicht mehr zu denken, gegen 4 Uhr wurde es langsam ruhiger, beim Frühstück diskutierten wir die Lage, Hali wollte ein Kind ins Krankenhaus nach Tanga fahren, aber die Wege waren überschwemmt. Also warten.

Gegen 10 machen wir uns dann doch auf den Weg, die Jungs aus dem Dorf winken lachend ab, alles überschwemmt und halten die Hand an die Brust. Also messen wir aus, was mit dem Auto geht, im Handbuch steht nichts konkretes und Kerstin geht vor und steht bald bis zur Hüfte im Wasser. Mangels Alternativen fahren wir drauflos, das Wasser strömt ja Richtung Meer, wenn wir jetzt nicht fahren, stecken wir in Kwale fest und für Tanga sind heute wieder 45L angesagt. Grün, wie wir sind, haben wir die Höhe des Motors gecheckt, nicht die des Auspuff. Die erste Wasserfahrt blubbert es gefährlich, aber das Auto hält stand, keine 100 Meter weiter sieht es genauso aus, von allen Seiten kommt Wasser und schießt die Wege entlang. Ein Zurück gibt es aber nicht mehr und so schaffen wir die 5km nach Tanga in einer guten Stunde. Abenteuer wider Willen!

Jetzt denken wir: “geschafft”, das Kijongo Bay Resort, unser heutiges Ziel, hat uns den Weg über Muheza empfohlen, der kürzere Weg von Tanga über die Pangani Road ist überschwemmt und eine Brücke nicht passierbar, in Muheza geht es wieder auf die “Piste”, unzählige Motorräder sind unterwegs, die können bei diesen Verhältnissen besser navigieren. Nach einer guten Stunde geht nichts mehr, bestimmt 30 LKW stehen am Rand und wir schlängeln uns nach vorne, LKW Unfall mit 4, die Piste gesperrt. Von der Unterkunft keinerlei Unterstützung, man empfiehlt uns den Weg über Mkata, mal eben 4 Stunden extra, ohne Gewissheit auf Erfolg. Wir lehnen erbost ab, fahren nach Tanga zurück und buchen uns in eine billige Bleibe für eine Nacht, die junge Frau an der Rezeption schlafwandelt uns zum Zimmer.

Wir haben beschlossen, die restliche Reise zu stornieren. Wir sind jetzt 10 Tage in Tansania unterwegs, davon 8 im Regen oder im Auto. Die Aussichten werden nicht besser und so fahren wir morgen nach Dar-Es-Salaam, klären am Montag die Modalitäten und fliegen Mittwoch oder Donnerstag heim.

Also nicht wundern, wenn wir plötzlich wieder auftauchen, wir gucken im Januar nochmal, was so geht.

Tanga, den 25. November 2023