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Etosha

Bisher waren die Tipps der Namibiaexperten eine ganz wunderbare Hilfe, beim Etosha gingen sie diametral auseinander. Die Einen meinten: Unbedingt! Die Anderen: spart die Zeit, da gibt es nichts zu sehen. Da wir die Zeit haben und es im Caprivi nicht viel Abwechslung gibt, beschliessen wir, die Etosha mitzunehmen, dazu passt auch der Entschluss, bei 40 Grad das Campen zu beenden und wir checken nach 620km Fahrt in der Mokuti Lodge ein, ein klein wenig Luxus zum Ende unserer Reise. Die Anlage bringt uns zurück in unsere westliche Blase 🙄, ausschliesslich weiße Gäste, ausschliesslich schwarzes Personal, ein großes Tor, welches nur passieren darf, wer hier auch angemeldet ist. Sehr gerne würde ich die wahren Gedanken der Angestellten wissen, uns gegenüber begegnen sie mit professioneller Freundlichkeit. Die Tafel ist zum Frühstück und Abendbrot mehr als gedeckt, alles ein Stück weit dekadent.

Gestern war Reisetag, da gab es Entspannung am Pool, der zum richtigen schwimmen lädt. Heute morgen klingelte der Wecker schon zum dritten Mal 5:15 Uhr und wir fahren mit vier, sehr sehr netten, anderen Gästen in den Nationalpark hinein. Gleich zu Anfang hat man das Gefühl, dass die Tiere irgendwie angefüttert werden, da stehen Giraffen rum, Zebras grüßen im morgendlichen Sonnenlicht, eine Hyäne guckt neugierig aus dem Gras, die Impalas gibt es eh überall. Die Guides haben irgendwo eine Löwenfamilie gesichtet, alle rauschen dorthin, aber die Kollegen lungern hinter dem Busch in der dritten Reihe, man sieht sie zwar schemenhaft, aber damit halten wir uns nicht länger auf und fahren weiter.

Am Wasserloch steht ein Elefant, Flamingos sind auch nicht weit, nur das Nashorn und die Katzen verstecken sich noch vor uns, wir bekommen sie nicht zu Gesicht. Wir kratzen auch nur einen Bruchteil des 22.000km² großen Parks an, vielleicht fahren wir morgen selber eine Strecke.

Abends schwatzen wir lange mit Kerstin und Corinne, die am Morgen mit auf der Safari-Tour waren, die Welt ist klein, zwei sehr sympathische Brandenburgerinnen, die nicht weit weg wohnen.

Etosha, den 21. Februar 2024