4:30 Uhr und der Wecker klingelt, wir wollen zum Sonnenaufgang in das berühmte DeadVlei im Soussusvlei. Bitte seht uns die Unmenge Düne nach, es ist aber auch zum Niederknien. Erstmal müssen wir uns aus dem Zelt wälzen, alles zusammenbauen, der Vollmond leuchtet uns, pünktlich 5:15 Uhr öffnet das Gate zum Park und wir rauschen die 65km bis zum Parkplatz. Dort kann man sich fahren lassen, als unerfahrene Fahrer möchten wir nicht durch tiefen Sand cruisen. Eine gute Entscheidung, auf dem Rückweg werden wir einige Autos sehen, die sich tief in den Sand eingebuddelt haben, das wäre uns sicher auch passiert.
Den letzten Kilometer müssen wir zu Fuß gehen, ein riesiges Amphitheater aus Dünen stoppt den Fluss “Tsauchab”, sehr selten führt er bis hierhin Wasser, heute ist alles trocken, nach den Mondlandschaften des Naukluftgebirges jetzt die Marslandschaft der Namib. Bis zu 350m ragen diese Schönheiten in den blauen Himmel, ein paar Wolken hätten der Dramatik der Bilder gut getan, aber wir wollen uns mal nicht beschwerden. Mit einigen anderen Frühaufstehern sind wir die ersten auf der Düne und ergötzen uns am Farbspiel der Sonne. Unzählige Farbtöne, jede Sekunde anders.
Oben auf der Düne angekommen, sind wir außer Puste, der Sand ist tief, die Düne steil, aber jede Anstrengung ist heute ein Nichts gegenüber den Farben und Formen.
Die toten Bäume im DeadVlei zeigen die Lebensfeindlichkeit, doch oft stehen Antilopen und Oryxe herum, am Morgen ist die Luft noch frisch, später werden sie bewegungslos im Schatten ausharren, bis die Temperaturen wieder auf angenehmes Niveau gesunken sind.
Kurz nach 8:00 Uhr sind wir schon wieder am “Taxistand” und es gibt doch tatsächlich Reisegruppen, die jetzt erst starten, wo das Licht grell und 30 Grad kein Vergnügen mehr sind. Wir sind schnell wieder auf dem Zeltplatz, duschen, frühstücken, schreiben, ruhen aus.
Das Thema Internet ist immer noch erschreckend, wenn es mal welches gibt, ist es langsam, dafür teuer 🤪.
Eigentlich wollten wir 3 Nächte auf dem Zeltplatz bleiben, fahren aber morgen schon weiter in Richtung Swakopmund, die Blutkuppe wurde uns als Übernachtung empfohlen.
Edit: Gestern haben wir (erstmal auf eigene Kosten) die beiden hinteren Räder mit neuen Reifen beziehen lassen, der Ersatzreifen hatte gleich wieder ein Loch und der originale Reifen war in so schlechtem Zustand, dass es uns sicherer erschien, zu reparieren, drückt uns die Daumen, dass die Reifen halten! Die Jungs hier sind aber darauf spezialisiert, keine Stunde war das Ersatzrad geflickt und an seinem Platz und zwei neue Reifen traten ihren Dienst an.
Sesriem, den 27. Januar 2027