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Victoriafalls | Simbabwe

Wir machen es uns einfach und buchen einen Tagesausflug vom botswanischen Kasane zu den Victoriafällen auf der Seite Simbabwes. Eigentlich wollten wir in Simbabwe länger sein, aber es ist wohl ein korruptes Loch, alle raten uns davon ab, mit dem Auto rüberzufahren, Zustände wie an der Grenze DDR 1984. Auch ohne Auto ist es eine Zeitreise 40 Jahre zurück. Vier Leute wollen ein Visum, dafür sitzen eine Unmenge Beamte herum, gucken grimmig und tun beschäftigt. Für unsere drei Mitreisenden (eine Frau aus Simbabwe, zwei aus Botswana) geht es schnell, die benötigen kein Visum, für drei Deutsche und eine Italienerin ist das schon sehr kafkaesk, was lob ich mir Europa! 

Zuerst füllen wir ein Dokument aus, die Angaben aus dem Pass, diese werden von Beamten 1 in ein Heft mit 3! Durchschlägen übertragen. Beamter 1 stempelt, dass es nur so knallt. 450 Pula (ca. 30 U$) fürs Visum und bitte passend, die Kollegen haben nie Wechselgeld! Als Quittung für uns muss Beamter 1 aus Durchschlag 3 (grün) ein halbes Blatt herausreißen, dann übergibt er einen anderen Durchschlag an Beamten 2, der die Angaben des Passes aus der Kopie 1 auf ein schönes Blatt Visum schreibt und einklebt, natürlich mit Fehlern, so dass die Passnummer bei mir falsch ist. Aber was kümmert es!

Die Italienerin und ein Deutscher haben eigentlich ein anderes Auto und könnten weiter, aber die Pässe werden mit Verachtung auf den Schreibtisch geworfen, erst als alle vier Visa ausgestellt sind, bemüht sich Beamter 2 uns die Pässe zurückzugeben, während Beamter 3 (andere Uniform – wichtig!) in einer Liste Einträge vornimmt (wahrscheinlich Übertrag 3) und seine beiden Kollegen kritisch beäugt. Ich bin so froh, dass hier kein Andrang ist. Unsere Fahrerin bekommt aus Durchschlag X einen kleinen Zettel für den Schlagbaumöffner, zack, Stempel. Der Schlagbaumöffner prüft ausgiebig, lässt sich noch irgendein anderes Dokument zeigen und dann öffnet sich der Schlagbaum Richtung Simbabwe. Die 90-Minütige Fahrt wird zum Slalomritt, wunderschöne Schlaglöcher, was sind wir froh, nicht selbst zu fahren.

Auf der Fahrt lernen wir Tafadzwa kennen, eigentlich aus Simbabwe, aber in Botswana lebend. Sie hadert sehr mit den Zuständen in ihrer Heimat, Korruption aller Orten und keine Besserung in Sicht.

Jetzt aber die Victoriafälle, auf 1,7km Breite stürzt sich der Sambesi bis zu 110m in die Tiefe, Sprühnebel steigen auf, daher gibt es einen kleinen Streifen Regenwald, bis zu 10.000m³ Wasser pro Sekunde, unglaublich, was die Natur so drauf hat. Wir werden im Laufe der Wanderung platschnaß, kein Problem bei 35 Grad. Der Weg ist sehr schön angelegt, es gibt 15 Aussichtspunkte, aber erstmal lassen wir uns zu einem Hubschrauberflug überreden. Kerstin hat keine Lust darauf, aber mit den Frauen aus Italien, Simbabwe und Botswana geht es zum kleinen Rundflug in den Helikopter.

Die Victoriafälle von oben und vorne sind gigantisch, Regenbögen allerorten, Wasserkaskaden schießen und die Organisation ist sehr professionell, hier wird richtig Geld verdient! Auf das Video zum Flug verzichten wir, zu kitschig. Nach der Wanderung sitzen wir zum Mittag im „Look out Café” und schwatzen mit den Anderen, die Frau aus Botswana hat morgen Geburtstag, das ist hier ihr Geschenk, sie wird wundervolle 28 und ist ausgezeichnet gelaunt. Dann geht es schon zurück, wieder Grenze, diesmal geht es schneller, Simbabwe ist uns schon wieder los, dabei wären wir gerne länger geblieben!

Wir halten aber fest: die Iguazú-Wasserfälle im Dreiländereck Brasilien, Paraquay, Argentinien sind doch noch etwas schöner!

Kasane, den 17. Februar 2024