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Waterkloof Wanderung

Digital Detox – gewöhnungsbedürftig für mich, nirgendwo Netz, weder – noch, Erinnerung, Erinnerung. Also schreiben wir unsere Gedanken auf Papier, um sie später online zu stellen, sie sollen nicht bei uns bleiben.

Als wir aufstehen, sind wir schon allein auf dem Zeltplatz, die anderen Drei packen mit Sonnenaufgang und sind weg. Es hat ja auch niemand soviel Zeit, wie wir. Ausgiebiges Frühstück, ans Zelten müssen wir uns erst gewöhnen, ständig ist etwas zu räumen und der Kollege vom Zeltplatz besteht darauf, dass wir alles ins Auto packen, die Paviane sind richtige Rowdys, was nicht abgeschlossen ist, wird weggeschleppt und mir graut es schon davor, wenn die Jungs den Autoschlüssel klauen.

Wir starten in den Waterkloof Wanderweg, der geht direkt am Zeltplatz los und ist sehr gut ausgeschildert. Der Weg ist anspruchsvoll, er folgt dem Wasser, also viel Geröll, Steigungen, Querungen und suchen nach dem nächsten Schild. Die ersten Paviane beäugen uns argwöhnisch, bleiben aber friedlich. Das Panorama raubt uns den Atem, bis 1930m geht es hoch und wir beschliessen schnell, nicht den ganzen Rundweg zu laufen. Durch das hin und her wären das gute 22km.

Dafür gibt es, wie im Oman, überall herrliche Pools. Türkisblau rufen sie, spring! Komm! Zögere nicht! Doch wir laufen weiter, bis sich das Wasser erschöpft. Genauso erschöpft sitzen wir und verzehren unser Essen, 4L Wasser dabei und doch zu wenig. Es ist 12 Uhr und zu heiß fürs weitergehen. Wir denken an den Ruf der Pools, kehren um und springen froh gelaunt, nackig in die wundervolle Kühle. Da will man nicht mehr raus.

Zurück am Zeltplatz verdampfen mehrere Liter Wasser, wir sind weiterhin allein, nur in der Rezeption arbeiten 5 Angestellte, Rezeption, Küche, Security sind am Start, selbst wenn niemand zu Gast ist. Auf der Suche nach „Netz“ gehe ich nochmal zur Bar, aber ausser ein paar Mails ist nichts zu machen. 

Am Abend Grill: Tomatensalat, Bratkartoffeln, T-Bone Steak – 😜 Vorher (siehe Bild!) sehen wir, wie die Paviane uns für unser Aufräumen am Morgen bestrafen, sie finden nichts Verwertbares und kacken uns dafür auf den Spiegel 😤.

Eine Nacht weniger hätte hier auch gereicht, morgen fahren wir nach Solitaire, Apfelkuchen essen (alle schwärmen davon), tanken, eine wilde Fahrt auf 2300m hohe Pässe wagen. 

Namib Naukluft National Park, den 24. Januar 2024