Aus der Wüste ans Meer – gestern sind wir nach Qalhat gefahren, ein kleiner Küstenort, unweit unseres heutigen Zieles: Wadi Shab. Die Küste zwischen Al Ashkharah und Sur ist völlig unerschlossen, die Dörfer beherbergen noch immer eher ärmliche Fischerhütten. Dazwischen die Küstenstraße, ein paar Läden und erst in Sur fängt etwas touristische Infrastruktur an. Da stehen dann gleich glitzernde Prunkvillen zwischen den verfallenden, alten Häusern. Im “LuLu Hypermarket” kaufen wir Lebensmittel und bereiten uns ein frisches Abendessen, Salat und Kichererbsen.
Heute also Wadi Shab, wir müssen früh aufstehen, es gibt nicht so viele touristische Höhepunkte im Oman und die Schönheit dieser Schlucht hat sich herumgesprochen. Alle Mitreisenden haben ähnliche Ziele: Hauptstadtregion, Nizwa, Wüste, Wadi … da trifft man sich gerne zweimal.
Die Brücke über den Eingang zum Wadi zerschneidet brutal die Landschaft, unter ihr finden wir den Parkplatz und ein kleines Motorboot zum übersetzen, eine wahre Goldgrube! Im Laufe des Tages werden wohl 500 Leute hier wandern gehen, für 2 Minuten Boot hin und zurück sind das 1200€ Tagesumsatz, voilá! Ich würde ja noch Gebühren für das Parken erheben!
Wir sind früh dran, aber nicht die ersten, Ziel ist die Höhle am Ende des Wadi, auf der einstündigen Wanderung verläuft es sich schnell und wir sind allein. Rechts und links türmen sich gigantische Berge, das Wasser musste lange graben, um solche Schönheit zu generieren. Papayabäume, Bananenstauden, bunte Blüten säumen den ersten Abschnitt, nach hinten werden die Felsen immer schroffer, aber der Weg bleibt einfach, wenn es nicht über die Felsen weitergeht, nehmen wir den Wasserlauf. Am ersten Pool angekommen, geht es nur noch schwimmend weiter und wie schön ist das denn? Wir packen unsere sieben Sachen in den wasserdichten Beutel und schwimmen bis in die Höhle hinein, ein schmaler Spalt ist breit genug und drinnen tost ein Wasserfall. Kristallklar das Wasser, eine unbedingte Empfehlung! Der Rückweg ist genauso schön, nur kommen uns jetzt die Tagestouren aus Muscat entgegen, in der Mittagshitze eine Karawane Mensch. Wir sind natürlich Teil dieser Karawane, aber sehr froh, so früh aufgestanden zu sein.
Mit Elise aus Frankreich, David und Annett aus Vancouver werden noch Bilder getauscht (AirDrop macht es möglich) und ein nettes Schwätzchen gehalten.
Das war heute das letzte omanische “Hoiyloiyd”, morgen fahren wir für eine Nacht ins Hotel nach Muskat, Dienstag Nacht geht es über Doha nach Tansania. Wir dürfen bis 19:00 Uhr im Hotel bleiben und werden einfach 1,5 Tage nichts tun 😎. Vielleicht schreib ich noch ein “Oman Fazit”, sonst melden wir uns aus Tansania wieder. Dort gibt es leider sehr schlechte Wetterberichte, viel Regen, El Nino Jahr!
Qalhat, den 12. November 2023