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30. Tag Phuket

… so dekadente Tage, kann man schreiben, obwohl man den ganzen Tag nichts macht? Muss man schreiben, weil man endlich Zeit hat?

Die Mädels gehen heute in „Thailands größte Show“, „Phuket Fantasea“ – ein Erlebnispark auf 35ha mit Tanz, Akrobatik, Elefanten … das ist mir dann doch etwas zuviel Disney und ich ziehe mich mit einem Chang-Bier an den Strand zurück. Wenn man mit 4 unterschiedlichen Interessen unterwegs ist, tut es auch mal gut, eigene Wege zu gehen.

IMG_1356 (1)Generell ist es aber wunderbar mit Marion & Avelyne zu reisen (mit Kerstin sowieso), wir verstehen uns super und nur Avelyne braucht mal ihre 5 Minuten, das ist aber völlig OK, eher liebenswert und nur manchmal anstrengend. Eine Partie Uno (oder Mau-Mau) und fast ist alles wieder fein.

Morgen werden wir einen großen Ausflug machen, geplant ist mit dem Taxi zum Chalong Pier zu fahren und dort privat ein Longtailboot für den ganzen Tag zu mieten. Die vorgefertigten Programme mögen wir alle nicht, vor allem dem Zwang in der Gruppe unterwegs zu sein, auf Leute zu warten, die man nicht kennt, wollen wir uns entziehen. Da wir die Erfahrung gemacht haben, das man immer von A→B kommt, machen wir den Trip auf eigene Faust und wollen in die südliche Andamanensee auf die Inseln Kho Raja Yoi und Noi. Wir werden die Zahnbürste mitnehmen, falls es uns gefällt, bleiben wir eine Nacht.

Sylvester ist noch nichts geplant, wir werden wohl einfach jede Menge Himmelslaternen kaufen und an den Strand gehen, einen netten Platz finden wir mit Sicherheit.

IMG_1304Phuket ist auf traurige Art komplett „vertouristisiert“, die ganze Infrastruktur ist darauf ausgelegt, entsprechend sind die Preise und leider oft das Niveau jenseits dessen, was wir in Thailand schon erleben durften. Das Essen ist dem Massengeschmack angepasst und man muss schon 3x sagen „Ja – wirklich! Bitte scharf würzen!“, um ein scharfes Ergebnis zu erzielen 😉

Zum touristischen Thailandbild gehören leider auch die vielen „Paare auf Zeit“, man kann sich relativ problemlos für seine 3 Wochen Urlaub ein Thaimädchen mieten, in den Bars sitzen sie und warten auf Kundschaft und wir sehen (anders als letztes Jahr) sehr viele dieser Arrangements im Hotel oder am Strand. Wir versuchen Lynnie diese Verhältnisse zu erklären, aber selbst für mich bleibt das weit hinter meinem Verständnishorizont. Ab und an werden daraus richtige Beziehungen mit Familie und Kindern. TJ (unsere thailändische Reiseführerin aus dem letzten Jahr) hatte uns erklärt, das jedes dieser Arrangements auf finanziellen Grundlagen beruht, aber ich weiß zu wenig darüber.

Jetzt geht langsam die Sonne unter, die Dämmerung ist hier nur relativ kurz, man kann zuschauen, wie die Sonne versinkt, der Tag ist perfekt, ein leichter Wind kühlt den verschwitzten Kopf, ein paar Wolken zaubern ein leichtes Rot und am Horizont liegt eine Segelyacht. Die Jungs mit den JetSkis räumen ihre Boote/Räder auf und ich genieße die Ruhe mit mir selbst.

Zeit zu haben ist gewöhnungsbedürftig, ich hatte das schon mal geschrieben. Seit dem Studium, bald 30 Jahre, hängen wir fest in Strukturen, so das ich mich schlecht fühle, wenn Tage wie gestern und heute einfach entspannt zerfließen. Sich abzugeben an die Zeit will wieder gelernt sein. Am 3.1. werde ich zu meiner Tauchtour abgeholt, 6 Nächte auf See, ich habe etwas Angst vor meiner eigenen Courage und hoffe, die Leute an Bord (maximal 14 Taucher passen aufs Boot, die Tour ist ausgebucht) sind nett (Kerstin ist leider nicht seetauglich).

Am meisten freue ich mich auf die Zeit des Sonnenauf- und untergangs und die sternenklaren Nächte, draußen auf dem Meer, keine Lichtverschmutzung, die Tagestouristen weg und wir schunkeln allein durch die Welt.

Was für ein Licht, wenn die Sonne untergeht! Kerstin nennt mich einen hoffnungslosen Romantiker, aber ich kann von diesem Licht nicht genug bekommen, was eben noch gleißend hell nach Schatten schreit, wird plötzlich in Wärme getaucht, die Palmen und Kasuarinen leuchten und der Strand wirkt einladend wie nie. Die Reflexionen auf dem Meer (es ist gerade Ebbe, mit wenig Seegang), wenn sich die Boote im Wasser spiegeln … schwere See, schwere See – mein Herz. Das geht leider viel zu schnell vorbei und dann ist Dunkelheit.

2 Kommentare

  1. Lieber Pit, genieße diese Ruhe! ich finde es wunderbar, wenn man einmal ganz abschalten kann. Zu deinem Geburtstag gratulieren wir dir ganz herzlich und wünschen dir herrliche Tage auf dem Meer und nur sympathische Teilnehmer an Bord. Grüße bitte auch die “Mädels” von uns. Hier ist alles in Ordnung, wier genießen immer noch die Sonne und Rolf hat bereits Pollen Probleme.
    Liebe Grüße
    Rolf und Gisela

  2. Einen lieben Gruß nach Thailand von uns hier aus dem sonnigen, jedoch langsam kälter werdenden Berlin.
    Es sollen jetzt wirklich Minusgrade werden. Zumindest für ein paar Tage. Verrückt.
    Wir wünschen Euch eine schöne Silvesterfeier bei ? °C und einen guten Rutsch in’s nächste Jahr.
    Habt Spaß und passt gut auf Euch auf.

    LG Ulli & Thomas