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Etosha | von Ost nach Süd

Bisher war unsere Meinung zum Thema Etosha ausgeglichen, wir können die Begeisterten genauso gut verstehen wie die Genervten, es hängt wie immer von der Erwartungshaltung und den eigenen Erfahrungen ab. Heute fahren wir ca. 180km schwere Schotterpiste um vom Gate “von Lindquist” im Osten des Parks zum “Anderson-Gate” im Süden zu kommen. Zwischendurch gibt es unzählige Wasserlöcher, oft ohne Wasser und damit ohne Tiere. Da kann man als Genervter schnell die Nerven verlieren, es sind 41 Grad, es ist trocken, die Landschaft ist öde (obwohl die Etosha-Pfanne respekteinflößend ist) und außer den obligatorischen Springböcken, Giraffen, Zebras, Kudus, Gnus, Impalas, Vogel Strauß …. ist nichts zu sehen. So schnell geht es und man guckt nur noch nach denjenigen, die sich verstecken. Es wäre schön, würde man von der Parkverwaltung beim bezahlen des Eintritts darauf hingewiesen, welches Wasserloch wirklich eines ist.

Dann fahren wir Rietfontein an, eine der schönsten Wasserstellen, hunderte Zebras, Impalas und Springböcke treiben sich hier herum und unter dem Baum liegen sie dann königlich, Herr Löwe mit seiner Frau, schläfrig, faul und doch gucken die anderen Tiere respektvoll und sind auf der Hut.

Gegen 16:00 Uhr sind wir an unserer Unterkunft am Südtor des Parks und beschließen nach einer kurzen Pause nochmal reinzufahren, bis 19:30 Uhr ist Zeit, dann müssen alle, die nicht innerhalb des Parks schlafen, draussen sein. Wir fahren zwei trockene Wasserlöcher an, Ombika und Gemsbokvlakte, letzteres hat wenigstens noch Pfützenwasser, Tiere Fehlanzeige.

Wir sind schon wieder frustriert auf dem Heimweg, als wir weit weg ein wunderschönes Nashorn erblicken, das trabt so zielgerichtet … wir brauchen eine Minute: “Moment mal, das geht doch zu einer Wasserstelle …”, schnell gewendet und rasch zur nächsten Wasserstelle und tatsächlich, da steht die schöne (wahrscheinlich) Nashorndame und genießt die Bar im Abendlicht. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht, pro Kilo Horn gibt es bis zu 65.000$, Anreiz mehr als genug, jeder Gefahr ins Auge zu blicken.

Unser Etosha-Fazit lautet jetzt natürlich: Alle Strapazen sind gerechtfertigt, bis auf Freund Leopard und diverse kleinere Kollegen sehen wir alles, was es zu sehen gibt. Das reicht jetzt aber auch für ein Leben 😎.

Etosha, den 24. Februar 2024