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Living Desert

Kevin von “Living Desert Namibia” holt uns 8:00 Uhr ab, zusammen mit 2 anderen deutschen Pärchen werden wir den Vormittag auf Entdeckungstour gehen. Es wird deutsch gesprochen, Kevin ist in Namibia aufgewachsen und spricht mit Englisch, Afrikaans uns Deutsch 3 Sprachen muttersprachlich. Das Wetter ist perfekt, die Wolken haben sich verzogen und nur blauen Himmel übrig gelassen, vom Meer weht freundlich ein kühlender Wind. Beim Start wird der Luftdruck in den Reifen auf 1bar abgelassen, wir werden wie auf einer Achterbahn durch die Wüste fahren, steckenbleiben ausgeschlossen.

Seit 14 Jahren Nationalpark darf man glücklicherweise nur noch auf vorgegebenen Pisten fahren, noch bis 2010 konnte hier jede:r machen was er / sie wollte und entsprechend dezimiert wurden die kleinen Wunder, die es hier zu sehen gibt.

Die Bedingungen sind aber auch fragil, erst weht der Wind von Ost und bringt Buschwerk, Samen und Allerlei zu den Dünen, dann weht im namibischen Winter 3 Monate der Wind von West und fegt diese Sachen zu einem leckeren “Müsli” auf der steilen Dünenseite zusammen. Dort lässt der Schwarzkäfer seine Kinder, die wollen ja was zu futtern haben. Er selbst geht auf den Dünenkamm, macht Handstand und bekommt Nebelwasser direkt ins Maul. Das mit den Larven bekommen Namib Dünen Gecko und Eidechse auch mit und treiben sich vorzugsweise hier herum, das Chamäleon erfreut sich der Käfer als Leckerbissen, die Sandviper mag die Eidechsen, die Raubvögel mögen alles und auch der Schakal ist kein Kostverächter.

So gibt es in der Wüste mehr Leben als erwartet, viele Einwohner sind endemisch und wir werden wunderschöne Tiere zu Gesicht bekommen.

Kevin macht das ganz wunderbar, er sieht die Spuren, ohne ihn würden wir wohl nur die Käfer entdecken. Er gräbt als erstes die Sandviper aus, das findet die nicht toll, sie ist aber nicht aggressiv, ein Biss wäre fatal, so schlängelt sie sich schön ins Buschwerk zurück und lässt sich ablichten. Dann folgen eine Art Blindschleiche, eine Eidechse, der Gecko und zwei Chamäleons. Schlicht Cool! Nebenbei ist Kevin auch aufklärerisch unterwegs, als Naturschützer versucht er bei uns Klarheit über die Sensibilität des Ökosystems zu erzeugen.

Zurück in Swakopmund sichten wir die Bilder, gehen etwas Kleines essen und schon wieder ist ein Tag vorbei!

Swakopmund, den 30. Januar 2024