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Sal | Fahrradtour

Ursprünglich wollte ich faul sein, leihe mir aber ein E-Bike aus und heize damit 60km über die Insel 🤪. Gegen Norden geht es gegen den Wind, der heute moderat mit 24km/h wie immer aus Nordost kommt, Batteriesparend lasse ich mir Zeit und erfreue mich der dämlich, verwunderten Blicke der touristisch Motorisierten, die in Bussen, auf Pick-Ups oder im Mietwagen die Inseltour machen.

Erstes Ziel ist “Pedra de Lume”, die Insel Sal wurde durch Salzgewinnung bekannt, davon ist natürlich nicht viel übrig, aber im Vulkankegel gibt es noch eine natürliche Saline mit Bademöglichkeit, man muss nur aufpassen, kein Wasser in die Augen zu bekommen, schweben im Wasser ist dafür wunderbar. Der Tourismus in dieser Ecke der Insel treibt seltsame Blüten, eigentlich ist alles wüst gefallen, begonnene Projekte sind Ruinen, karstige Mondlandschaft. Aber da ist die Saline und da ist die Haibucht, südlich von Pedra de Lume. Durch die Wüste brettern Squads wie aus dem Film “Mad Max” oder irgendeiner “Star Wars” Verfilmung, dasselbe unwirkliche Setting, Staub in der Wüste. Die Haibucht lockt nicht nur Touristen, jede Menge Müllverkäufer wollen ihren Tand den Leuten andrehen, es gibt Plastikschuhe für 3€ für den Weg über den Geröllschlick, bunte Taschen und figürliches vom Kontinent.

Ein Verkäufer spricht mich an: “Haibucht – toll! Viele Haie! Kauf was!” Ich sag “Ja, toll! Ich sehe viele weiße Haie, die gehen auf Plastikschuhen auf und ab, wir lachen, obwohl ich nicht weiß, ob er den Witz verstanden hat. Ich verzichte auf den Gang ins Wasser, bin schon mit Riffhaien getaucht 😜. Weiter geht die wilde Fahrt, das E-Bike ist toll, bequem, sehr breite Reifen und nicht bei 25km/h abgeregelt, die Schotterpisten machen uns nichts. Obwohl es eigentlich zu heiß ist, auf dem Weg in die “Stadt” Espargos merke ich “Wasser!!”, mache Halt in einem Kaffee und lasse 1,5L Wasser in meinem Körper verdunsten. Kostet 1,50€, in der Saline wollten sie für 0,5L zum mitnehmen 1€ haben, habe abgelehnt.

Weiter nach Palmeira, futtere leckeren Fisch und lasse weitere 1,5L verdunsten, ganz schön heiß hier und mein Vorrat an Sonnenschutz geht auch zur Neige, gut, dass ich morgen Nacht nach Hause fliege. Auf dem Rückweg habe ich Rückenwind und lasse es bei E-Bike-Stufe 5 richtig krachen, 40km/h schaffe ich und bin nach einer knappen Stunde wieder im Hotel, da falle ich zu einer späten Siesta ins Bett.

Im Ocean-Cafe sind alle weiterhin sehr bemüht um mich, die 1,50m große Managerin Stefania will unbedingt ein Bild mit mir, ich begebe mich auf Augenhöhe. Stefania ist Italienerin, spricht, englisch, deutsch, französisch, natürlich portugiesisch, italienisch ist die Muttersprache und während Corona hatte sie Langeweile und hat sich grundlegend russisch beigebracht – allerhöchster Respekt!

Morgen Nacht geht es nach Hause, freue mich sehr, in 2 Wochen fahren wir nach Schweden 😜 – endlich Urlaub!