Der Besuch im Guggenheim hinterlässt uns zwiespältig, doch dazu später. Unser Dinner im Etxanobe gestern war schlicht wunderbar. Wir haben nach Vorbestellung am Mittag den letzten verfügbaren Tisch für den Abend ergattert und sind pünktlich die ersten um 19:00 Uhr, vor 20:00 / 21:00 Uhr gehen die Spanier:innen nicht aus. Deshalb haben wir auch die ungeteilte Aufmerksamkeit der Personals und lassen uns die verschiedenen Menüs erklären. Leider muss man sich für ein gemeinsames Menü entscheiden, wir hätten lieber wild gemischt. Unsere Entscheidung steht schnell, es wird das „Basque Country Roots Menu“, lokale Küche, 7 Gänge, zum niederknien!
Ein Süppchen mit weißen Trüffeln und Spargel macht den Anfang, überraschend, dass sie kalt serviert wird, aber das passt! Danach Wolfsbarsch, Tintenfisch, Scampi, Rinderlende, fein gegrillt mit diversen duftenden und wohlschmeckenden Zutaten. Wir haben die Weinbegleitung zum Essen dazu gebucht und müssen erkennen, dass man uns abfüllen will, eine Flasche Weisswein, eine Flasche Rot, für 2 🤪. Zum Nachtisch regionaler Käse und eine Praline von die Pistazie auf eine Creme von die Ananas 😋.


















Vielleicht liegt es auch am ausgiebigen Fress- und Saufgelage, dass uns das Innere des Guggenheims nicht so vom Hocker reißt, wie die Architektur von aussen. Die Installation „The Matter of Time“ von Richard Serra ist das Highlight! Riesige Stahlplatten stehen federleicht im Raum, Labyrinthe verschlucken uns, wir schwanken mit den Bögen der Platten, hören der sich ändernden Akustik nach, sich anzulehnen traut man sich nicht.
Das war es aber auch schon. Auf drei Etagen gibt es noch vieles zu entdecken, aber wenig, was uns wirklich berührt. Die Sonderausstellung für Helen Frankenthaler mag großartig sein, wir finden, dass da ein wenig die Zeit drüber gegangen ist. „Painting without Rules“ – ja, was denn sonst? Aber sicherlich haben wir an dieser Stelle keinerlei Ahnung. Die Ausstellung für Tarsila do Amaral hingegen gefällt uns sehr gut, brasilianische Moderne und jetzt wollen wir erstmal einen Kaffee trinken, nur gibt es innerhalb keines, welches geöffnet hat, dabei brauchen wir dringend Stärkung 🤣. Der Abend wirkt nach und wir lassen die vielen Besucher an uns vorbei strömen.
Heute ist aber auch der ideale Museumstag, Bilbao ist in den Wolken versunken, den ausgiebigen, schönen Landregen würden wir gerne nach Bad Belzig exportieren, nach dem Besuch stärken wir uns abseits des Trubels bei baskischen Kuchen und Kaffee. Gestern hatten wir noch einen Tisch für heute Abend im Café Iruña reserviert, da gibt es aber erst was ab 20:00 Uhr, Zeit zu schreiben und Bilder zu sortieren.
Bilbao, den 13. April 2025