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Strandwanderung | Bufones de Pria

Wir fahren nach LLames, zu den Bufones de Pria. Hier hat das Wasser über Jahrmillionen den Kalkboden ausgewaschen, schafft so Risse, die Land und Meer verbinden, plötzlich faucht es wie ein Schornstein, Wellenschlagen direkt am Ohr, wir schauen nach jedem Schritt, dort hineinfallen wäre ungünstig. Im Winter entweichen Luft und Wasser spektakulär, heute schnauft und schnieft es nur.

Unsere Wanderung startet am Playa de Guadamía, wir müssen einen kleinen Fluss queren und schon liegen die Bufones vor und unter uns. In dieser Steinlandschaft fühlen wir uns wie Gulliver, das Gebirge unter unseren Füßen. Der Rundumblick ist rundum schön, in der Ferne wieder die schneebedeckten Picos de Europa, unter uns ein Steingebirge, das Meer blau-grün schäumend, der Himmel himmelblau. So geht es lange weiter, bis es uns vom Meer wegführt, es ist schon fast zu warm, Eukalyptusbäume verströmen Düfte, die Besiedelung ist hier spärlich, die Küste viel zu steil.

Zwei kleine Strände gehören uns allein, zum schwimmen braucht man etwas Abhärtung bei 15 Grad Atlantik. Nachteil sind die fehlenden Strandbars, auf uns wartet heute niemand und so machen wir uns auf den Rückweg, um in Garaña doch noch die kleine Bar „La Puente“ zu finden, genau der richtige Zeitpunkt! Kalt zischt das Bier die Kehle runter und regelt die innere Temperatur 🤪. Ein älteres Paar spricht uns an, wir kommen auf das Charmanteste ins Gespräch, sie haben lange in Neuss gelebt, beide sprechen ausgezeichnet deutsch, Maria sogar mit einem deutlichen rheinländischen Akzent. Jetzt sind sie hier zu Hause und genießen ihren Weisswein am Mittag. Solche Begegnungen machen Lust auf mehr, die Leute hier sind sehr offen und der Wein löst die manchmal schüchternen Zungen.

Wieder zu Hause werden Chorizos in die Pfanne gehauen, eine Vinaigrette zubereitet und Artischocken gekocht. Was singt Dota? „… und ich will nie wieder glauben Glück sei irgendwie anders und irgendwie mehr“. Recht hat sie!

La Pereda, den 29. April 2025